Soldatenkameradschaft e.V.1874 Tannheim

Wenn auch Tannheim von direkten Kampfhandlungen weitgehend verschont blieb, so ging doch der Krieg auch an unserem Heimatort alles andere als spurlos vorüber.

Bereits im Februar 1942 mussten erneut im Rahmen der Metallmobilmachung die Kirchenglocken abgegeben werden - 3 vom Kirchturm, 2 aus Arlach und jeweils eine aus Kronwinkel und Egelsee.

Am Vormittag des 7. August stürzte ein deutsches Flugzeug im Wald zwischen Haldau und dem Krimmel ab, wobei beide Insassen - zwei Brüder - ums Leben kamen. Am Ende des Jahres hatte die Gemeinde selbst bereits 23 Gefallene zu beklagen.

1944 stürzte nach einem Luftkampf über Mooshausen und Kronwinkel ein amerikanisches Flugzeug ab, der Pilot wurde in aller Stille auf dem Tannheimer Friedhof beigesetzt und nach der Besetzung durch die Amerikaner exumiert und auf einem Sammelfriedhof bei Ulm überführt.

In der Nacht vom 25.auf den26.Juli wurden ab 1.45 Uhr das Illerkraftwerk bomardiert.

Die durch die Detonationen der Bomben verursachten Erschütterungen waren in weitem Umkreis zu spüren, und am nächsten Tag zeigten sich zwischen dem illerwerk und Egelsee Bombentrichter mit bis zu 12 Meter Durchmesser.

Menschen waren bei diesem Angriff nicht zu schaden gekommen, doch waren in Egelsee an vielen Häusern sowie an der Kapelle die Dächer abgedeckt und teilweise Fenster zubruch gegangen.

Ab Herbst 1944 fanden allabentlich Bittgänge zur Louresgrotte statt, um die Muttergottes um Fürsprache für ein baldiges Kriegsende und Verschonung unseres Heimatortes anzuflehen.

ZU Ostern 1945 war Tannheim mit rund 300 aus verschiedenen Städten Evakuierten sowie mit Truppen belegt, in den Schulräumen waren Waffenquatiere und im Keller des Schwesternhauses eine Militärküche eigerichtet worden. Als gegen kriegsende die Gefahr eines Angriffs auf Tannheim immer größer wurde, befahl Pfarrer Hugo Farny ( in Tannheim 1934-1961 )das Dorf dem Schutz Mariens an und gelobte, bei Verschonung alljährlich eine Prozession zur Lourdesgrotte abzuhalten.

 

Ende April 1945 war der gesamte heutige Landkreis Biberach von amerikanischen und französchischen Truppen besetzt.

Da Tannheim bis zum Kriegsende nicht zerstört wurde, feiern wir nun seit über 70 Jahren das Skapulierenfest im Juli als - Tannheimer Fest - und erfüllen so das Gelöbnis aus dae letzten Tagen des Zweiten Welkriegs.

Die Zahl der gefallenen Tannheimer Soldaten stieg allerdings bis Kriegsende noch auf über 80 an, außerdem befanden sich 40 Tannheimer Männer in Gefangenschaft und über 30 wurden vermisst.


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